den Wölfen entkommen

      den Wölfen entkommen

      Als kleines Mädchen lebte ich in einem kleines Dorf nahe eines Gebirges. Eine große Hungersnot zwang meine Eltern dazu, die Reise in eine neue Heimat anzutreten. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe Menschen machten wir uns auf den Weg.
      Eines Nachts - wir hatten unser Lager an einem nahegelegenen Waldrand aufgeschlagen, fiel uns ein großes Rudel wilder Wölfe an.
      Meine Mutter weckte mich in Panik und befahl mir, Schutz im Wald zu suchen.
      Ein Loch in einem großen Baum diente mir als Versteck und so überlebte ich den Kampf, bei dem bis auf eine alte Magierin alle ihr Leben ließen und ich somit mit nicht mal 5 Jahren zur Waise wurde.

      Die Magierin nahm mich an Kindesstatt an und unterwies mich schon früh in die Lehren der Magie. Ich habe nie eine Frau kennengelernt, die weiser und gütiger war. Wir lebten zurückgezogen und der Kontakt mit anderen Menschen war selten - Nur wenige kamen in unsere Hütte, wenn sie Heiltränke oder andere Dienste der Magierin benötigten.

      Die Jahre verliefen friedlich und ich wuchs behütet heran.

      Als ich 16 Jahre alt war, starb die Magierin.

      Mit meinen Habseligkeiten zog ich los, um die Welt, von der ich nicht viel kannte zu erkunden.

      Meine Reise brachte mich in mehrere kleine Dörfer, doch Anschluß und eine neue Heimat fand ich nicht. Zu fremd war mir das Leben der Menschen und zu ängstlich waren diese, wenn sie meine - wenn auch bis dahin wenigen - Fähigkeiten erkannten.

      In einer kalten Winternacht, nachdem ich in einer nahen Höhle Unterschlupf vor einem nahenden Gewitter gesucht hatte geschah es....
      Ob es meine Unachtsamkeit oder einfach nur die Müdigkeit eines langen Tages war - ich kann es nicht mehr sagen. Doch hätte ich mir meinen Schlafplatz genauer ansehen sollen....

      Ich erwachte von seltsam angsteinflössenden Geräuschen. Es waren Geräusche, die ich Jahre zuvor das letzte Mal gehört hatte und die mich immer wieder in meinen Albträumen verfolgten.
      Das Knurren, Zähnefletschen und das Scharren von Krallen an den Zweigen, die ich zum Schutz vor Kälte vor den Eingang der Höhle gestellt hatte, wurde lauter.
      Vor der Höhle versammelt standen und lagen Wölfe - wie viele kann ich nicht sagen.

      Starr vor Angst und unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, sah ich mich in der Höhle um. Kein Fluchtweg - keine Gegenstände, die ich eventuell als Waffe gegen die Brut benutzen konnte.

      Meine Zauber waren zu schwach und mein Leben nahte sich gefährlich dem sicheren Ende, als ein Zwerg mit markerschütterndem Gebrüll über die Lichtung auf die Wölfe zurannte.
      Ihm folgten weitere Gestalten, die ich in der Dunkelheit zunächst nicht weiter erkennen konnte.
      Frost und Feuer prasselten auf die Wölfe nieder, Äxte wurden im Kampf geschwungen und nach kurzer Zeit waren alle Wölfe tot oder vertrieben.
      Mein Retter - der Zwerg - kam auf mich zu und half mir auf die Beine.
      Eine kleine Heilerin versorgte meine Wunden und ein junger befremdlich aussehender Magier belegte mich mit eigenartigen Stärkungszaubern.
      Sie nahmen mich mit und brachten mich in ihr Lager.

      Dort fand ich Aufnahme in einer Gruppe, die mich noch viele Dinge lehren sollte. Ich fand Hilfe, Ansporn, neuen Mut und eine Familie.

      Ich habe meine Heimat gefunden und werde gemeinsam mit Freunden dafür kämpfen, dass sie es auch bleiben wird.