Die vier Sohne des Celebrimbor Miriltur

      Die vier Sohne des Celebrimbor Miriltur

      Prolog

      Hört und staunt über die Geschichten aus alten Zeiten! Wie sie heute noch Wandeln auf den Wegen Mittelerdes durch das Geschlecht der Erstgeborenen. Die alten Weisen und Sagen spinnen ihre Fäden und noch heute ist so mancher Faden nicht ausgesponnen, wie der Faden der Mähr von den vier Sohnen des Celebrimbor Miriltur...

      Die vier Sohne des Celebrimbor Miriltur

      Kapitel 1: Über den Beginn des zweiten Zeitalters in Mittelerde

      Auszug aus der Akallabeth, dem Bericht über den Untergang Núminors:

      „...In der Großen Schlacht und nach dem Einsturz Thangorodrims (der unterirdischen Feste Melkors, des höchsten Feindes des Lebens) lag die Erde in gewaltigen Krämpfen, und Beleriand zerbrach und wurde verwüstet; und im Norden und Westen versanken viele Länder in den Wassern des Großen Meeres. Im Osten, in Ossiriand, brachen die Wälle der Ered Luin, und nach Süden zu entstand ein großes Loch, und ein Golf des Meeres strömte hinein. In diesen Golf ergoss sich in einem neuen Lauf der Fluß Lhun, und daher wurde er der Golf von Lhun genannt. Dieses Land hatten die Nolder einst Lindon genannt, und diesen Namen behielt es; und viele der Eldar lebten noch dort und zögerten, Beleriand zu verlassen, wo sie so lange gekämpft und gearbeitet hatten. Gil-galad, Fingons Sohn, war ihr König, und bei ihm war Elrond der Halb-Elb,Sohn Earendils des Seefahrers und Bruder Elros, des ersten Königs von Nùmenor.
      An den Ufern des Golfes von Lhun erbauten die Elben ihre Häfen und nannten sie Mithlond, die Grauen Anfurten; und dort lagen viele Schiffe, denn der Ankerplatz war sicher. Von den Grauen Anfurten aus setzten von Zeit zu Zeit manche der Eldar Segel, um die dunklen Zeiten der Erde zu fliehen; denn den Erstgeborenen hatten die Valar die Gunst gewährt, dass sie noch immer den Geraden Weg nehmen und, wenn sie wollten, zu ihrem Volk in Eressea und Volinor heimkehren könnten, jenseits der umzingelnden Meere.
      Andere Eldar überschritten zu jener Zeit die Berge der Ered Luin und drangen in die Länder im Inneren vor. Viele von diesen waren Teleri, Überlebende aus Doriath und Ossiriand; und sie gründeten Reiche unter den Wald-Elben in den Berg- und Waldländern fern der See, nach der ihr Herz gleichwohl verlangte. Nur in Eregion, das die Menschen Hulsten nannten, errichteten Elben von noldorischem Geschlecht ein dauerhaftes Reich jenseits der Erid Luin. Eregion lag nahe bei der großen Zwergenstadt Khzad-dum, die von den Elben Hadhodrond und später Moria genannt wurde. Von Ost-in-Edhil, der Stadt der Elben, führte eine Straße zum Westtor von Khazad-dum, denn zwischen Elben und Zwergen entstand, zum beiderseitigen Vorteil, eine Freundschaft, wie es sie nirgend woanders zwischen diesen Völkern gegeben hat. In Eregion übertrafen die Meister der Gwaith-i-Mirdain, der Gilde der Juwelenschmiede, an Wissen alle, die je diese Kunst ausgeübt, Feanor
      (den Schöpfer der Silmarillen) allein ausgenommen; und der geschickteste unter ihnen war Celebrimbor (was ihm den Beinamen "Miriltur" einbrachte = "Meister der glänzenden Juwelen" in Quenya), Curufins Sohn, der sich mit seinem Vater überworfen hatte und in Nargothrond blieb, als Celegorm und Curufin vertrieben wurden, wie in der Quenta Silmarillion erzählt wird. ...“

      *In Klammern befinden sich Angaben des Autors.

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      Kapitel 2: Über die Jahre des Friedens

      Was folgte waren Jahre des Friedens. Eregion blühte auf und wurde der Inbegriff der Schönheit durch Kunst und Musik. Die Juwelschmiede schafften Geschmeide, welche die Welt noch nicht zuvor gesehen hatte, mit Ausnahme der Silmarillen. Der Handel zwischen Khazad-dum und Ost-in-Edhil trug Früchte für Zwerge und Elben. Die Zwerge förderten das Kostbare Mitril und schafften Waffen und Rüstungen von außergewöhnlicher Anmut. Diese tauschten sie ein gegen die Geschmeide der Elben, denn Zwerge lieben Schätze. In dieser Zeit begab es sich, dass auch Gil-galad von der Kunstfertigkeit der Nolder von Eregion Kenntnis bekam und er sandt Vertraute seines Hofes, um sich ein Bild von der Schönheit der Geschmeide zu machen. Zu dieser Gefolgschaft gehörte auch Caltaisila, eine Zofe des Hofes Gil-galads. Ihre Anmut und Schönheit nahm Celebrimbor gefangen und er freite sie, den ihre blauen Augen strahlten wie das Licht der Sonne und ihr tiefschwarzes Haar glänzte wie das Firmament an einer sternenklaren Nacht. Von da an war Caltaisila das wertvollste Geschmeide für Celebrimbor Miriltur. In diesen glücklichen Jahren gebar Caltaisila dem Celebrimbor vier Söhne.
      Der erstgeborene war Melendurion. Er liebte die Freiheit und die Natur. Schon als Kind streifte er stundenlang durch die Wälder in der Nähe von Ost-i-Edhil. Zum Mann gereift wurde er ein vorzüglicher Jäger und Waldläufer. Er lernte mit Holz zu arbeiten und alles über die Früchte des Feldes. Melendurion war selten in den Städten der Eregions zu finden. Ständig war er in den Ered Luin unterwegs um als Freier Elb die Natur zu fühlen und die Wälder zu pflegen. Darum wurde er später Melendurion Hanyataure, der Versteher des Waldes (Quenya), genannt wurde.
      Der zweite Sohn hörte auf den Namen Annunùnalcarion. Er wuchs auf an der Seite seines Vaters Celebrimbor. So war es nicht verwunderlich, dass er im Mannesalter Celebrimbors Liebe zur Kunst teilte. Er lernte Instrumente zu spielen und sang so manche Mär am Feuer der Nolder, so wie es die Barden in dieser Zeit zu tun pflegten. Seine Geschicklichkeit im Umgang mit Metallen und Edelsteinen war bewundernswert, wenn sie auch noch nicht an die seines Vaters heranreichten. Auch Annùnalcarion trat der Gilde der Gwaith-i-Mirdain bei und wurde ein geachteter Juwelenschmied. Er sollte später den Beinahmen seines Vaters erben und ebenfalls Miriltur genannt werden.
      Melendriel hieß der dritte Sohn von Celebrimbor. Er wuchs auf mit den Geschichten seines Volkes und sein Wissensdurst war kaum zu stillen. Daher entsandt ihn seine Mutter schon früh in das Reich von Gil-galad, wo er von den Gelehrten des Königs unterrichtet und erzogen wurde. In den Bibliotheken des Palasts vergrub er sich so manche Nacht und forschte nach der Geschichte von Mittelerde und allen dingen, die da sind, die da waren und die da sein werden. Später wurde er unter den Namen Melendriel Ista-arda, was Wissen der Erde heißt (Quenya) bekannt.
      Annúnalcar aber war der Jüngste der vier Söhne. Sein Blut war heiß und seine Kraft die eines Nùmenorkriegers. Anders als die meisten Elben trieb ihn sein Gemüt unter die Erde. Als er als Kind seinen Vater das erste mal nach Khazad-dum begleitete, wurde diese Flamme entfacht. So sehr liebte er die Zwergischen Künste, dass er als er zum Mann wurde Eregion verließ und bei den Zwergen in Khazad-dum lebte, bis die Dunkle Zeit über das Zweite Zeitalter einbrach. Er lernte bei den Zwergen das Handwerk des Rüstungsschmiedes und wusste elbische mit zwergischen Schmiedekünsten zu verflechten. Auch die Art wie er Kämpfte passte er seinen zwergischen Freunden an. Seine Lieblingswaffen waren daher die Äxte. Die Zwege kürten ihn daher mit dem Beinamen Zwergenkrieger, was auf Quenya Naucaothar heißt.
      In Frieden wuchsen die Elben auf in dieser Zeit und ahnten nichts von dem Unheil, welches sich unter ihnen bewegte.

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      Kapitel 3: Über die Erschaffung der Ringe der Macht

      Als Thangorodrim zerstört und Melkor auf immer verbannt wurde floh Sauron, der erste Diener des Feindes vor der Strafe der Valar in das Landesinnere von Mittelerde. Er verbarg sich und ersann finstere Pläne gegen alles Leben der Welt, bis er merkte, dass die Valar sich aus Mittelerde zurückzogen. Die noch jungen Menschenvölker im Osten und Süden von Mittelerde waren seine ersten Opfer. Durch seine Kraft und Grausamkeit wurde er ihr Gott und sie hassten, fürchteten und verehrten ihn gleichzeitig. Zu dieser Zeit konnte Sauron noch seine Gestalt nach belieben verändern und unerkannt unter den Geschöpfen Mittelerdes wandeln. Und sein Hass richtet sich auf die Elben und er plante ihren Sturz. So ging er in seiner anmutigsten Gestalt unter sie und versuchte sie durch sein Wissen zu verführen. Er wurde von den Elben Annatar genannt und zeigte ihnen allerlei Dinge von Kunst, Schönheit und Handwerk. Doch Gil-galad und Elrond misstrauten Annatar und seinen schönen Reden und verweigerten ihn den Einlass in ihr Reich. Doch die Kinder der Nolder in Eregion waren hungrig nach Wissen und nach der Verbesserung ihrer Künste. Ihr trachten richtete sich nicht gen Westen, denn sie waren mit Mittelerde verbunden seit der Zeit Finwes. So ging Sauron nach Eregion und arbeitete mit den Künstlern und Juwelenschmieden in Ost-in-Edhil. Und er versprach ihnen die Geheimnisse der Welt zu lehren und überredete die Besten unter den Gwaith-i-Mirdain Ringe der Macht zu Schmieden. Doch dies war Teil seines dunklen Plans gegen die Eldar und die freien Wesen von Mittelerde. Denn heimlich schmiedete er selbst einen eigenen Ring, den Meisterring, an dem er alle anderen Ringe band. Und er ließ einen großen Teil seiner eigenen Macht in den Meisterring fließen, sodass wann immer ein Ring der Macht getragen wurde, er die Tiefsten Gedanken seines Trägers wissen konnte.
      Die Ringe der Macht gab er den Elben, doch diese merkten seinen Einfluss und dass Sauron sie beherrschen wollte, als sie die Ringe trugen. Sie nahmen sie ab und trugen sie nicht mehr, solange der Meisterring getragen wurde. Sauron aber wurde zornig und forderte die Ringe der Elben, denn er sagte, dass sie nur durch seine Hilfe geschaffen wurden. Besonders aber verlangte Saurons Herz die drei zu letzt geschmiedeten Ringe. Diese waren von Celebrimbor Miriltur selbst geschmiedet worden und waren nicht durch die Hand Saurons verdorben. Sie waren die Mächtigsten unter allen Ringen der Macht und umschlossen die Macht der Elemente. Ihre Namen waren Narya, der Ring des Feuers mit einem Rubin, Nenya, der Ring des Wassers mit einem Adamant und Vilya, der Rind der Luft mit einem Saphier. Doch die Elben verweigerten Sauron die Ringe.
      Kapitel 4: Über den Beginn des ersten Krieges um die Ringe und das Ende Eregions

      Sauron aber sammelte alle Geschöpfe des Feindes unter seinem Banner und überzog Eregion mit Krieg. Die Elben waren dieser Macht nicht gewachsen und flohen nach Westen in das Reich von Gil-galad, denn Sauron fürchtete den offenen Kampf mit ihm. So dauerte es nicht lange und Ost-in-Edhil fiel in die Hand der Diener Saurons und wurde zerstört und ganz Eregion mit ihr. Alle Ringe brachte Sauron in seine Gewalt, außer die drei Ringe des Celebrimbor, denn diese konnte er nicht Sehen, da er sie nie berührt hatte und sie daher nicht verdorben waren. Celebrimbor aber und seine schöne Frau wurden von Sauron gefoltert und getötet, da sie den Aufenthalt der Ringe nicht Preis geben wollten. Um den fliehenden Elben aus Eregion zu Helfen, baute Elrond, der Halbelb in dieser Zeit die Feste Imlandris auf, welche die Menschen Bruchtal nannten. In ihr sammelte Elrond die zerstreuten der Freien Völker, die nicht in die Obhut Gil-galads fliehen konnten. Es waren Elben, Menschen und auch Zwerge, denn Khazad-dum wurde ebenfalls von dunklen Mächten heim gesucht und seine Tore waren verschlossen. Seit dieser Zeit nannten die Elben die einstige Zwergenfeste Moria. Zu den Flüchtlingen in Bruchtal gehörten auch Melendurion, der in den Wäldern gegen das Böse kämpfte, Annunalcar, der mit den Zwergen Khazad-dum verteidigte und Annunalcarion, welcher von seinem Vater vor dem Fall Ost-in-Edhils aus der Stadt geschmuckelt wurde und die drei Ringe der Macht an Elrond überbrachte. So vergingen die Jahre des zweiten Zeitalters im Krieg und es schien niemand Sauron die Stirn bieten zu können, auch Gil-galad alleine nicht.
      Kapitel 5: Über die Macht der Ringe und den ersten Sieg über Sauron

      Und Sauron, der Feind benutzte die Ringe der Elben, die er an sich genommen hat und versuchte die Völker Mittelerdes. Sieben Ringe gab er den Zwergen und Neun Ringe den Menschen. Die Menschen waren der Macht der Ringe nicht gewachsen und waren sie noch so Stark und mit gutem Gemüt, so wurden sie alle neun einer nach den anderen auf die Dunkle Seite in das Schattenreich gezogen, so lange, bis sie nicht mehr in das normale Leben zurück gelangten und als Ringgeister dem Willen Saurons Untertan sein mussten. Man nannte die Neun seit dem Nazgul und der oberste unter ihnen war der Hexenkönig, ein Gelehrter und König, welcher der Macht des Ringes freiwillig verfiel und Sauron willig diente.
      Die Zwerge aber zeigten sich als sehr wiederstandsfähig gegen die dunkle Macht, die der Eine auf die Ringe der Macht ausübt. Sie wurden nicht in das Schattenreich gezogen, aber nutzten die Kraft der Ringe um Reichtümer und Schätze anzuhäufen und verursachten dadurch viel Unheil, was Sauron zu Gute kam.
      Letztlich verloren die Zwerge die Ringe der Macht und es wird gesagt, dass sie in so manchen Drachenhort und unter so mancher Ruinen zerschlagener Zwergenstädte die Ringe liegen würden, aber bis heute hat sie keiner mehr gesehen.
      Sauron aber wurde durch die Kraft der Ringe und der Nazgul gestärkt und drängte in Richtung Lindon in das Reich Gil-galads. Die Elben aber bekamen Hilfe aus dem Westen, denn die Númenor kamen im Jahr 1700 des zweiten Zeitalters mit ihren großen Schiffen über das Meer und ihr Zorn war fürchterlich . So wurde Saurons Streitmacht zerschlagen und Sauron gefangen gesetzt.
      Kapitel 6: Über den Untergang Nùmenors

      Nach dem Sieg über die dunklen Truppen brachten die Númenor Sauron als Geisel auf ihre Insel. Dort wurde er viele Jahrhunderte festgehalten und sah so manche Generation vergehen. Während all dieser Zeit pflanzte Sauron ein böses Verlangen in die Herzen der Númenor und deren Könige. Mehr und mehr wurden sie mürrisch über den Glanz der Elben und der Herren des Westens, bis sie schließlich, zur Freude Saurons, gegen die Valar in den Krieg zogen. Sauron lachte, zurückgelassen in Númenor als die großen Schiffe mit ihren Mannen gen Westen aufbrachen. Doch nicht alle Schiffe folgten dieser gewaltigen Armada. Einige segelten nach Mittelerde, nämlich die unter den Númenor, welche sich von Sauron nicht blenden ließen, und die ihre Freundschaft zu den Elben über die Generationen bewahrten. So entkamen sie der Vernichtung die folgen würde. So wie die Aallabeth berichtet, war der Zorn der Valar mächtiger, als selbst Sauron erwartet hatte. Kein Schiff, welches zum Krieg auszog, erreichte je sein Ziel und die Insel Númenor versank in einen Abgrund im Meer und Sauron mit ihr. Doch sein Geist stieg erneut empor und kehrte zurück nach Mittelerde, wo er im Dunklen Land Mordor eine Heimat fand, denn die Macht Gil-galads war inzwischen überall sonst zu groß geworden, als dass die Finsternis sie bezwingen könnte. Dort war Sauron nun und wartete auf eine neue Möglichkeit und sein Hass auf Elben und Númenor wurde größer mit jedem Jahrzehnt.