Die Gemeinschaft

      Die Gemeinschaft



      Celondim

      Die gleißend weißen Segel des Schiffes senkten sich zum Deck. Die Mannschaft lief nach einem nicht erkennbaren Muster, und machte gewohnte Handgriffe schnell und präzise. Sie wussten schon bevor Ingâlan, Kapitän der Elen Fea, einen Befehl gab was zu war und standen bereits immer an dem Ort wo etwas zu tun war.
      Das Schiff war eines jener typische Boote die von Elben geführt wurden. Ein schnittiger Rumpf, viel Segelfläche und eine eingespielte Mannschaft machte diese Boote zu den schnellsten Seglern auf den Meeren.

      Das rege Treiben auf den Planken des Schiffes, lies auch die Elbin am Heck des Schiffes mehrmals von ihrem dicken Buch aufsehen. Ihre dunkelgrünen Augen musterten dann kurz und geistesabwesend die Matrosen und versanken danach wieder in die Seiten des Buches. Die Elbin saß schon seit Tagen auf einem kleineren Fass das sie sich so zurechtgerückt hatte das der Wind durch die größeren Fässer an der Reling abgewendet wurde.

      Das schwierige Manöver in der kleinen Hafenstadt Celondim anzulegen meisterte Ingâlan und seine Mannschaft mit Elbischer Eleganz und Bravour. Nur ein leises Rumpeln war zu hören als das Schiff am ersten Steg zum stillstand kam. Matrosen sprangen an Land um dicke Taue an den Holzpfosten zu befestigen und so das Schiff daran zu hindern auf den Wellen hin und her zu tanzen.

      Am Ende der Peers wartete schon Hafenmeister Itarillë Míriel um an Board des Schiffes zu kommen um die Hafensteuern einzuheben. Ingâlan kannte den Brauch in Celondim und lies den gierig blickenden Hafenmeister mitsamt seinen beiden Waffenmeistern unbeachtet am Peer stehen.
      Der Kapitän wendete sich stattdessen dem Heck und den Fässern zu, und schritt mit seinen typischen Matrosengang in Richtung des Fahrgastes. Die Waldelbin saß wie gewohnt mit überkreuzten Beinen in ihr Buch versunken auf dem Fass. Er verbeugt sich mit einem leisen räuspern das die Elbin aus ihrer Lektüre riss. Toredaia Lach Alagos Idhren, verzeiht die Unterbrechung. Wir haben soeben in der Hafenstadt Celondim angelegt. Die Bezeichnung Idhren hatten die Seemänner ihr gegeben das soviel bedeutet wie die Weise, Nachdenkliche.
      Toredeia blickt den stark gebauten Elben mit ihren tiefgrünen Augen in denen sich der Himmel und das Meer zugleich widerspiegeln. Eine sanfte zurückhaltende seidene Stimme ertönt aus ihrem sanft geschwungenen Lippen. Umrandet wird das schlanke ebenmäßige Gesicht von goldfarbenem Haar das unter einer der reisenden Kundigen typischen spitz zulaufenden Stoffmütze versteckt ist. Verzeiht Ingâlan Kapitän der Elen Fea. Ich war in meinem Buch vertieft. Habt Dank für die Überfahrt und mögen euch und euren Schiff die Sterne den rechten Weg weisen.
      Sie erhebt sich, rafft ihre schlichte Robe zusammen und streicht mit einer eleganten Handbewegung ihren Umhang zurecht. Ihr Buch steckt sie liebevoll in die große Leinen Tasche die sie rechts nehebn dem Faß stehen hatte. Sie hängt sich die sichtlich schwere Tasche um und schaut den Kapitän erwartungsvoll an. Die Matrosen munkelten schon das sie in Ihrer Tasche gestohlenes Zwergengold transportiere.

      Inzwischen wurde auch schon der Steg zwischen dem Schiff und der Peer von den Matrosen befestigt und Ingâlan begleitete Toredaia in Richtung des Steges.
      Itarillë Míriel stand schon begleitet von seinen beiden Schwertmeistern an Bord des Seglers. Die silbernen Rüstungen der beiden Wächter glitzerten im Sonnenlicht. Die Schwerter jeweils links und rechts an den Hüften, die Federgeputzen Helme über den Kantigen, abweisenden Gesichtern, verlieh den beiden etwas unnahbares. Der Hafenmeister hingegen war in prächtige Roben gehüllt deren teurer Stoff seine untersetzte Gestalt in tausenden Farben umspielte. Mit einem ungeduldigen und gierigen Gesichtausdruck erwartete Itarillë den Kapitän an dessen Seite er die kleine Gestalt der Waldelbin kaum beachtete. Er musterte die Begleitung des Kapitäns verbeugte sich kurz vor ihr und hielt Ingâlan die Hafenpapiere mit einem fiesen Grinsen hin.

      Die Elbin schritt schnell an ihm vorbei den Steg hinab auf die Peer. Kapitän Ingâlan schaute ihr noch nach. „diese Augen, in denen könnte man sich verlieren“ murmelte er zu sich während er lustlos durch die Papiere blätterte. “Was sagtet ihr Ingâlan?“ „Nichts, ich sagte nichts.“ entgegnet der Kapitän dem Hafenmeister. Wie ich in den Papieren sehe gibt es wieder eine neue Steuer- braucht ihr schon wieder eine neue Robe?“ Mit einem verschlagenen Grinsen zückt Ingâlam seinen Geldbeutel.

      Am Ende des Peers angekommen blickt Toredaia sich um. Celondim – das also ist die Stadt von der ich schon so viel gelesen habe.
      Im bunten Treiben der Stadt, umschwirrt von den Gerüchen einer typischen Hafenstadt, den Schreien der Möwen, sah Toredaia auch hüfthohe untersetzte Gestalten in schweren Rüstungen. „Diese langen Bärte und kunstvoll geflochtenen Zöpfe. Das also müssen Zwerge sein. Sie sehen genauso aus wie in den Büchern beschrieben und skizziert.“

      Ihr Weg führt sie geradewegs an den höchsten Punkt von Celondim. Mitten durch das Gewühl aus Elben, Menschen und Zwergen. Umschwirrt von den Düften aus verschieden Ländern. Der weg führt sie über die typisch von Elben hand erbauten geschwungenen Treppen. Die Laute von singenden und musizierenden Barden deren bunte Röcke im Rhythmus ihrer Bewegungen flattern. Vorbei an den schweißgebadeten Handwerkern, an Schmieden die ihr glühendes Eisen formen, an Drechslern untere deren Hobel die Holzspäne hervor fliegen. Vorbeihuschende Elben Jäger, und schwer bewaffnete Krieger in glänzenden Rüstungen schieben sich links und recht an ihr durch das Gewühl.

      Am höchsten Punkt angekommen klopft sie an das Tor des runden Gebäudes. Die Bibliothek von Celondim. „Hier also werde ich meine Suche fortsetzen.“ Kurz erinnert sie sich als sie zum ersten mal über die Völker Gemeinschaft der Elder Dragons oder auch alternden Drachen genannt gelesen hatte.

      „Gegründet um die Völker zu einen,
      gegründet um das Böse zu besiegen,
      gegründet für den Frieden.“


      Dies waren die ersten Zeilen die ihr Interesse geweckt hatten. Oft stellte sie sich die Frage ob sie überhaupt noch existieren, und wenn ob sie die Gemeinschaft überhaupt finden werde.

      Doch der erste Schritt wir hier in Celondim gemacht.

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      Thorins Tor

      Der Zwerg führte seine linke Axt in einem präzisen Schwung und zerschnitt das rechte Knie seines Gegners. Gleich darauf folgte ein gewaltiger Hieb mit der rechten Axt um den nun auf gleiche Größe gebrachten Gegner den Kopf vom Hals abzutrennen. Der Zwerg bückt sich um einen Fetzen der Kleidung seines Gegners aufzuheben um seine Äxte zu säubern und danach links und rechts im breiten Waffengurt zu stecken. „Nummer vier“ grinsend sieht der Kahlköpfige Zwerg zu den zerstückelten im eigenen Blut liegenden Bliswissen. Wieder hatte Toregorn Steinfaust eine Gruppe Bliswisse nahe Thorins Tor aufgespürt. Sie waren so dumm und wollten ihn in einem Hinterhald überfallen jedoch waren sie in der unterzahl. Vier Blisswisse gegen einen Toregorn – da müssten schon mehr her. Der Zwerg wandte sich um und setzte seinen Weg weiter nach Süden fort. Richtung Gondamon der Zwergenfeste und dann weiter nach Bree. Nahe Bree wollte er mit der Gemeinschaft zusammentreffen.
      Die Gemeinschaft der Alternden Drachen wie sie sich selbst scherzhaft nannten. Toregorn gehörte zum Rat der Drei und war zur Zeit auch der Führer der Gemeinschaft. Es waren wieder neue hinzu gestoßen und Firana, eine der Gründungs Räte, hatte das Treffen einberufen, um die Neuen vorsprechen zu lassen. Die neuen, genannt die Drachenwelpen sollten an diesem Tag auch die Möglichkeit erhalten um eine Aufgabe anzusuchen. „Verdammt, wenn es viele sind müssen wir uns etwas einfallen lassen“ Denn jeder Drachenwelpe hat das Anrecht auf eine Aufgabe, die es ihm ermöglicht ein Drache zu werden. Die Bezeichnung Drache ehrt das Mitglied nach Ablegung des Schwurs zu einem Vollmitglieder der Gemeinschaft.
      Toregorn murmelt in seinem kunstvoll kurz geflochtenen Bart der sein zerfurchtes Zwergengesicht bedeckt: „Es ist noch ein weiter Weg und ich bin gespannt wie die Neulinge sind“


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      WoW: Toregorn lvl 110 Mönch (Honk)
      Wir leben in einer Welt, die durch Begegnung entsteht - Und die Qualität dieser Begegnung ist entscheidend.

      Streuner zwischen den Welten