Der Blutschwur der Eldar

      Der Blutschwur der Eldar

      Ungläubig starrt Melendurion in die große Vitrine der Handwaffen in der Versteigerungshalle im Zentrum von Moria, der 21. Halle. Was seinen Blick fesselt ist ein Schwert, ein sehr altes Schwert und dazu noch das häßlichste Schwert, dass Melendurion je gesehen hat. Dennoch kann er den Blick nicht von diesem ungewöhnlichen Kriegswerkzeug lassen. "Kann es wirklich das Schwert sein, von dem die alte Legende seines Volkes spricht?" Verwirrt schaut er sich um. Keiner hegt wirklich Interesse an dieser Waffe. Die Kunden aus allen Rassen der Freien Völker geben bei den Versteigerungszwergen ihre Angebote ab, aber für dieses unförmige Ding scheint niemand eine Verwendung zu haben. Wieder geht sein Blick auf die Waffe und auch auf das Informationsschild darunter. Dieses Komische Tötungsgerät soll 30 Gold kosten im ersten Gebot... ein Vermögen... sein Vermögen... so ziemlich alles was von seinem Erbe übrig geblieben ist. Er wiegt den Beutel Gold an seinem Jagtgürtel in der Hand... er muss sich sicher sein, dass dies DAS Schwert ist.
      Melendurion ließt weiter: Neben dem Namen des Besitzers steht, dass diese Alte Waffe im Fiskal tief im Wasserwerk gefunden wurde. Sie steckte im Panzer einer riesenhaften Schindkröte, wo dem vorherigen Besitzer wohl die Gunst des Glücks verlassen hat und er zu Schindkrötenfutter wurde.
      Wieder geht sein Blick über die alte Klinge. "Sie hat nichts Elbisches" denkt er, "aber dennoch spricht sie mit mir... wie kann das sein?" Tatsächlich besteht das Schwert aus einem unverzierten einfachen Griff und einer Klinge, die mehr an ein ünergroßes Metzgerwerkzeug erinnert, als an ein Schwert. Diese Form von Klingen hat Melendurion bisher nur bei den großen Orks am Rande der Nebelgebirge gesehen. Zweifelsone hat er hier eine Orkwaffe vor sich, aber eine mit einer Seele... Grade als Melendurions Blick über die unförmige riesige Klinge geht, fängt diese an zu leuchten. Erst wenig, dann immer mehr. Ein feines gleißendes weißes Licht, wie es nur die alten Klingen aus seiner untergegangenen Heimat es konnten. Die Klingen der Noldar, die ihr Wissen einst aus Valenor mitbrachten und im 2. Zeitalter mittelerdes Eregion zu einem blühenden Elbenreich machten. Dort wurde dieser Stahl ohne zweifel gemacht. Das Leuchten ist der Beweiß, der Melendurion noch fehlte. Er hatte Den Blutschwur der Eldar vor sich. Die legendäre Klinge, welche die dunklen Dunedain nach dem Untergang Eregions auf Saurons geheiß als Siegestrophäe für den Orkheeresführer aus eroberten Elbenklingen schmiedeten. Der legende nach hat sich dieses mächtige Schwert gegen seine Besitzer gewand und ist zum Fluch für jeden Ork geworden der dachte es gegen einen Elben zu erheben. Elbische Waffen haben eine Seele, die sich nie gegen ihre Schöpfer erheben wird. In der Legende heißt es auch, dass das Schwert seine Bestimmung finden wird, wenn die alten Stätte der Elder wieder vom schwarzen Volk befreit sind. Und nun ist es aus der Vergangenheit aufgetaucht. Aus dem zweiten Zeitalter. So alt wie er selbst. Und ihn, Melendurion, Sohn des Celebrimbor hat es sich erwählt um seinen Blutschwur zu erfüllen und Rache an denen zu nehmen, die es befleckt haben. Dieser Gedanke durchzuckt Melendurion wie eine Gewissheit, sodass er abruppt seinen Blick losreißt und gradewegs zum Versteigerungszwerg geht. Er gibt ihm seine Börse und macht sein Gebot... Jetzt nur noch eine schlaflose Nacht und der Blutschwur der Eldar wird seiner Erfüllung näherschreiten, in seiner Hand und zum Fluch aller Orks auf Mittelerde.
      Mae govannen, mellon nîn.
      Dann hoffe ich, dass es nicht ein Trick des Feindes war, der dich dieses Schwert hat kaufen lassen. Selbst der Wille der Elben wurden in der Gefangenschaft Morgoths gebrochen. Sie verfielen dadurch letzten Endes der Verderbtheit und wurden Orks. Warum nicht also auch dieses Schwert.
      Du weißt, der Eine Ring sprach auch zu all seinen Besitzern und hat sie anschließend ins Verderben geführt. Sei vorsichtig und lasse dich nicht blenden. Die wahre Stärke der Elben kommt aus dem Herzen. Das Herz, unser Verstand und unser Mut führen die Klinge, die dadurch zu einer gefährlichen Waffe wird.
      Mögen die Sterne allseits deinen Weg erleuchten.