Lyhr Shadaar

      Lyhr Shadaar

      ...ein stiller Schatten der Nacht, dem die Jagd im Blut liegt.

      Nachdem ich nunmehr einige Jahre in den Wäldern von Teldrassil verbracht habe, immer bestrebt mich mit den Geistern der Natur zu verständigen, sollte es an der Zeit sein, dass ich die geliebte Heimat verlassen sollte. Viele der Wächterinnen, die mich ab und an in nächtlichen Stunden irgendwo in den Baumkronen sitzen sahen, kamen und sprachen zu mir, redeten mir ins Gewissen, dass ich es unserem Volk und seinem Erbe schuldig sei, mich zu erheben, wie viele andere, und für die Bewahrung der Ordnung und Wiederherstellung des Friedens eintrete. Sie sagten es wäre eine pure Verschwendung meiner Lebenszeit, sich in den Wäldern zu verstecken und mit den Tieren zu reden...

      Nun ja, es liegt in ihrer Natur die eher kriegerischen Vertreter unseres Volkes zu sein...auch haben sie wohl schon viel Blut ihrer Ahnen und ihrer Feinde gesehen, was sie zweifelsfrei zu kühleren Gesellschaftern werden ließ. Jedoch haben mich die Jahre in den Wäldern vieles gelehrt. So bin ich mittlerweile dazu gelangt den Tieren mir ihre Unterstützung im Kampfe zu gewähren, und sie folgen bereitwillig.

      Erst seit kurzem, vielleicht einige Wochen her, lernte ich Radnaal Maneweaver kennen, einen Kürschner, der mich lehrte, wie man den Tieren ihr Fell abzieht, so das man es noch gewinnbringend verkaufen konnte oder zur Weiterverarbeitung nutzen konnte... - Ich lächelte ihn an und ließ ihn wissen, dass ich mich nicht auf das Handwerk des Lederers verstehe, woraufhin er mich seiner Frau, Nadyia Manweaver vorstellte. Sie lehrte mich die Grundzüge des Verarbeitens von Leder. Im Gegenzug half ich beiden für einige Zeit aus und besorgte ihnen einige Felle.

      Ich war nun gut 15 Jahre nicht mehr in Darnassus gewesen, sondern hielt mich mehr in der Umgebung von Dolanaar und Shadowglen auf, wobei ich es vermieden habe, allzu vielen meiner Art über den Weg zu laufen. Ich beobachtete still und in den Schatten der Bäume ihr Treiben und ihre Bemühungen die Wälder zu beleben ... Ich hörte hier und da einige Fetzen von Gerüchten über die anderen Kontinente, doch war ich mit meiner Situation recht zufrieden, so das es mich nicht sonderlich interessierte...

      Als ich eines Nachts an der Lichtung des Orakels vorbeikam, überfiel mich ein sonderbares Gefühl und ich versank in einem Schlaf. Er war begleitet von einem Traum über einen kleinen Hexenmeister Gnom. Ich konnte sehen, wie er sich tapfer durch mir fremde Länder schlug begleitet von finsteren Dämonen, die ihm anscheinend beiseite standen ... – Was mir jedoch stark im Geiste haften blieb, waren einige Kämpfe in großen Städten, die das Wappen der Allianz trugen. Es schien mir fast, als wäre auf den Kontinenten eine unsichere Zeit angebrochen, wie es einst schon geschehen war ...

      Als ich erwachte, lag ich im Bett der Maneweaver. Radnaal lehnte über mir und murmelte etwas davon, ich sei wohl von einem der Bäume gefallen, als ich darauf eingeschlafen sein muss. Ich wusste es natürlich besser...so etwas wäre mir niemals in meinem Leben passiert.
      Ich nutzte die Nähe der Behausung der beiden zur Stadt Darnassus und entschloss mich nach 15 Jahren wieder in die Zivilisation der Nachtelfen zu gehen. Ich kann nicht verneinen, dass ich zunächst ziemlich überwältigt gewesen bin, waren doch meine Erinnerung schon sehr verblasst.

      Ich genoss einige Zeit im Mondtempel, dessen Anblick mich erneut überwältigte. Doch meine Zeit der Stille ward nicht lang, so wurde ich zum Erzdruiden bestellt. Ein komischer Geselle, der allem Anschein nach ein wenig überarbeitet schien. Er musterte mich von oben bis unten und betrachtete mich wie einen Aussätzigen. Anscheinend schien ich ihm gerade gut genug dafür zu sein, einen Botengang zu erledigen und irgendetwas hinüber zum Festland, zur Dunkelküste zu bringen. So sollte dann wohl das oft prophezeite Schicksal seinen Weg nehmen...wehmütig zog ich noch ein letztes mal in die Wälder Teldrassils, um mich von ihnen für eine Zeit zu verabschieden. Während ich die letzte Nacht am See südlich von Dolanaar verbrachte, geschah etwas sonderbares.

      Ein alter Nachtsäbler kam zu mir and legte sich an meine Seite. So etwas habe ich in den Jahren bisher noch nicht erlebt. Ich betrachtete ihn und musste schmunzeln. „Na, mein alter.“ sagte ich zu ihm und tätschelte ihn wohlwollend auf die Seite. Genießerisch legte er sich auf die Seite und ließ sich eine Zeit lang von mir kraulen und es schien ihm zu gefallen. Ich beschloss mein nächtliches Mahl mit dem Alten neben mir zu teilen, machte ein Lagerfeuer und bereitete das Fleisch. Der Alte wich nicht von seiner Stelle und beobachtete neugierig mein Treiben. Es schien fast er ahnte mein Vorhaben und wartete Geduldig auf seinen Teil. Schweigend saß ich den Rest der Nacht am Feuer und starrte gedankenverloren in die Flammen, begleitet vom Schnurren des Alten, der neben mir seinen Platz einnahm und halb geschlossenen Auges zu schlafen schien.

      Ich muss eingeschlafen sein, denn erst die frühen Morgendämmerung warf ihr Licht auf meine Lider und erweckten mich aus meinen Traumlosen Schlaf. Der Alte saß mit stolzer Brust aufrecht neben mir und schaute neugierig meinen ersten Bewegungen nach ... sein blutverschmiertes Maul verriet mir, dass er wohl vor kurzem sein Frühstück verzehrt haben muss. Ich ging hinunter an das schimmernde Ufer des Sees und wusch mein Gesicht, bevor ich mich aufraffte und gen Darnassus lief. Ich packte meine Sachen zusammen und verabschiedete mich von meinem nächtlichen Begleiter und lief los.

      Jedoch blieb mir nicht unbemerkt, dass mich jener Begleiter der Nacht in gewissem Abstand zu verfolgen schien. Ich tat so als wenn ich ihn nicht bemerken würde, fokussierte jedoch meine Sinne auf das was hinter mir geschah... Und tatsächlich ... Er folgte mir auf Schritt und tritt, es schien fast als wenn er sich mir anbieten wolle. An den Stadtmauern angekommen stand er da, setzte sich als ich stehen blieb und mich zu ihm drehte. Ich schaute ihn eine kurze Zeit lang an und machte dann eine kaum wahrzunehmende Geste, die ihm deutete zu mir zu kommen, und er kam. So betraten wir Seite an Seite die ehrfürchtige Stadt Darnassus und machten uns auf zu neuen Abenteuern...

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      Erster Tag Dunkelküste

      Es regtnet und ich steh im Süden, in der Nähe vom alten Hain an einem kleinen See und angel. Jedoch nicht wie man vieleicht vermuten mag, nach gutem Fisch - Ein Gnom in Auberdin hatte wohl nach einem nächtlichen Trinkgelage einiges an seinem Werkzeug auf dem Heimweg verloren.

      Also Gnom fühlt er sich nciht wirklich wohl dabei, draußen in den Wäldern umherzu laufen und nach seinem Werkzeug zu suchen. Und da mri dieser Gnom Cranktoggle ganze 5 Silberstücke dafür zahlt, verbinde ich das Nützliche mit dem Notwendigem.

      Abbadon, mein alter Begleiter fordert einen gewissen Preis. SO will er bei Laune gehalten werden. Nicht das er sich von selbst für eine Zeit entfernt, Nein, er scheint zu erwarten, dass ich mich um ihn kümmere, wohingegen er im Gegenzug dazu Seite an Seite mit mir durch die Wildnis streift und mir schon so manchem Ärger vom Hals gehalten hat.

      Somit ist unser Bund also ein gegenseitiges Nehmen und Geben und ich genieße seine Anwesenheit. Seine Gesellschaft möchte ich fast sagen. Er strahlt eine seltsame Ruhe aus. Da ist das Beschaffen von Nahrung nur ein geringer Preis den ich dafür zahlen muss, und zudem brauch ich schließlich ab und an auch etwas zu essen.